Die Macht der Seele
Das Leben der zwölf Monatstugenden
Dieses Buch kann hier bei www.robertsardelloingerman.weebly.com vollständig gelesen und als pdf-datei heruntergeladen und ausgedruckt werden. Wer es aber in Taschenbuchformat lesen möchte, kann das inzwischen auch tun: Zum Beispiel Versandkosten-frei bei www.hugendubel.de oder www.amazon.de; oder bei www.bod.de.
Das Leben der zwölf Monatstugenden
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Einleitung
Der Kontext, in dem jeder Mensch in den Qualitäten der Tugenden vorankommen kann, ist unser alltägliches Leben, inmitten unserer Verbindungen, Prüfungen, Schwierigkeiten und Freuden mit anderen zusammen. Eine alternative Weise, die Tugenden zu sehen, wäre als das seelische Medium unserer geistigen Verhältnisse mit anderen. Die Tugenden machen den Weg sakralen Dienens in der Welt aus, denn sie sind das Mittel, durch das wir der Seele und dem Geist anderer Menschen dienen. Nur wenn wir so dienen, kann eine ganze Gemeinschaft gedeihen. Es muss allerdings dazwischen unterschieden werden, ob wir der Seele und dem Geist anderer Menschen dienen, oder ob es bloß eine andere Person oder deren äußere Bedürfnisse sind, was wir dienen. Ferner muss solches Dienen freie Wahl sein und nicht auf Macht oder Autorität oder Stellung gründen . . .
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Der Kontext, in dem jeder Mensch in den Qualitäten der Tugenden vorankommen kann, ist unser alltägliches Leben, inmitten unserer Verbindungen, Prüfungen, Schwierigkeiten und Freuden mit anderen zusammen. Eine alternative Weise, die Tugenden zu sehen, wäre als das seelische Medium unserer geistigen Verhältnisse mit anderen. Die Tugenden machen den Weg sakralen Dienens in der Welt aus, denn sie sind das Mittel, durch das wir der Seele und dem Geist anderer Menschen dienen. Nur wenn wir so dienen, kann eine ganze Gemeinschaft gedeihen. Es muss allerdings dazwischen unterschieden werden, ob wir der Seele und dem Geist anderer Menschen dienen, oder ob es bloß eine andere Person oder deren äußere Bedürfnisse sind, was wir dienen. Ferner muss solches Dienen freie Wahl sein und nicht auf Macht oder Autorität oder Stellung gründen . . .
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Kapitel 1:
Die zwölf spirituellen Tugenden
Die Tugenden sind ihrem Wesen gemäß praktisch; haben sie es doch mit dem Guten zu tun und es genügt ja nie, über das Gute bloß nachzudenken oder es zu fühlen; man muss sich mit ihm handelnd auseinandersetzen. Für Platon existierten das Wahre, das Schöne und das Gute als drei Ursphären, es sind großartige Imaginationen, nach denen wir als Menschen streben. Wir richten unser Denken auf das Wahre, unser Fühlen auf das Schöne und unsere Handlungen, unser Wollen auf das Gute. In solchem Streben suchen wir unsere nur-menschliche Art mit der der geistigen Welten zu vereinen. Das Gute ist Gegenstand des Wollens, ist das, nach dessen Vollzug unsere Handlungen trachten, sofern wir aus einer Harmonie des Leibes, der Seele und des Geistes handeln . . .
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Die zwölf spirituellen Tugenden
Die Tugenden sind ihrem Wesen gemäß praktisch; haben sie es doch mit dem Guten zu tun und es genügt ja nie, über das Gute bloß nachzudenken oder es zu fühlen; man muss sich mit ihm handelnd auseinandersetzen. Für Platon existierten das Wahre, das Schöne und das Gute als drei Ursphären, es sind großartige Imaginationen, nach denen wir als Menschen streben. Wir richten unser Denken auf das Wahre, unser Fühlen auf das Schöne und unsere Handlungen, unser Wollen auf das Gute. In solchem Streben suchen wir unsere nur-menschliche Art mit der der geistigen Welten zu vereinen. Das Gute ist Gegenstand des Wollens, ist das, nach dessen Vollzug unsere Handlungen trachten, sofern wir aus einer Harmonie des Leibes, der Seele und des Geistes handeln . . .
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Kapitel 2
Die Tugend der Hingabe
21. März - 20. April
. . . Hingabe ist die Fähigkeit, sich auf jemanden ganz einzulassen, und zwar so, dass man mit ganzem Herzen ihm in allen Schichten seines Daseins die Aufmerksamkeit schenkt . . . Egal was oder wem man hingegeben ist: der Hingabe wohnt eine reelle Kraft inne. Sie ist feurig, heiß, impulsiv, sie kann sogar militant oder überstürzt erscheinen. Dieses Phänomen weicht von herkömmlichen, sentimentalen oder pietätvollen Vorstellungen eines still betenden oder Frieden oder Fürsorge ausstrahlenden Menschen erheblich ab. Wir mögen zwar eventuell so aussehen, wenn wir uns eines Menschen hingebungsvoll annehmen, aber das innere Leben der Seele ist dabei voller Feuer. Wir lodern mit Flammen der Hingabe . . .
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Die Tugend der Hingabe
21. März - 20. April
. . . Hingabe ist die Fähigkeit, sich auf jemanden ganz einzulassen, und zwar so, dass man mit ganzem Herzen ihm in allen Schichten seines Daseins die Aufmerksamkeit schenkt . . . Egal was oder wem man hingegeben ist: der Hingabe wohnt eine reelle Kraft inne. Sie ist feurig, heiß, impulsiv, sie kann sogar militant oder überstürzt erscheinen. Dieses Phänomen weicht von herkömmlichen, sentimentalen oder pietätvollen Vorstellungen eines still betenden oder Frieden oder Fürsorge ausstrahlenden Menschen erheblich ab. Wir mögen zwar eventuell so aussehen, wenn wir uns eines Menschen hingebungsvoll annehmen, aber das innere Leben der Seele ist dabei voller Feuer. Wir lodern mit Flammen der Hingabe . . .
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Kapitel 3
Die Tugend des Gleichgewichts
21. April - 20. Mai
Das Wort „Gleichgewicht“ weist auf das Empfinden beim Orten eines Mittelpunktes, eines Angelpunktes zwischen zwei Polaritäten hin. Wir arbeiten zum Beispiel, um zwischen Arbeit und Erholung oder zwischen Denken und Fühlen oder zwischen den vielen miteinander konkurrierenden Faktoren in unserem Leben das Gleichgewicht zu finden. In vielen Fällen verhalten sich solche Polaritäten wie Gegensätze, von denen wir beide im Leben wertvoll finden. . . .
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Die Tugend des Gleichgewichts
21. April - 20. Mai
Das Wort „Gleichgewicht“ weist auf das Empfinden beim Orten eines Mittelpunktes, eines Angelpunktes zwischen zwei Polaritäten hin. Wir arbeiten zum Beispiel, um zwischen Arbeit und Erholung oder zwischen Denken und Fühlen oder zwischen den vielen miteinander konkurrierenden Faktoren in unserem Leben das Gleichgewicht zu finden. In vielen Fällen verhalten sich solche Polaritäten wie Gegensätze, von denen wir beide im Leben wertvoll finden. . . .
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Kapitel 4
Die Tugend der Treue
21. Mai - 20. Juni
. . . Eine Auffassung dieser Tugend als "unerschütterliche Verpflichtung" birgt nur wenig emotionale Resonanz in sich. Im Gegenteil: Wer die Tugend in dieser Weise sich vorstellt, der belebt bzw. erweckt die seelische Kerneigenschaft dieser Tugend nicht, sondern er tötet sie ab. Die Treue wie bisher beschrieben ist weiter nichts als eine äußerliche Verhaltensregel. Sie kommt einer Formulierung gefährlich nahe, die anderen auferlegt wird, um ihr Verhalten zu steuern. Wer Freund, Liebhaber, Ehegatte oder Ehegattin ist, der hat dem Partner oder der Partnerin treu zu sein – so zumindest ist die Erwartung, die ausdrückliche oder stillschweigende Regel. Wenn dieser Regel zu vertrauen ist, so kann man jede Sorge wegen der Beständigkeit unserer Beziehung mit einem anderen Menschen fahren lassen mitsamt den Befürchtungen, dass dieser Mensch hinter unserem Rücken weitere Verbindungen knüpfen könnte. Treue ähnelt hier einem Gelübde, das man ablegt, um sicherzustellen, dass von der Verpflichtung nicht abgewichen wird. . . .
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Die Tugend der Treue
21. Mai - 20. Juni
. . . Eine Auffassung dieser Tugend als "unerschütterliche Verpflichtung" birgt nur wenig emotionale Resonanz in sich. Im Gegenteil: Wer die Tugend in dieser Weise sich vorstellt, der belebt bzw. erweckt die seelische Kerneigenschaft dieser Tugend nicht, sondern er tötet sie ab. Die Treue wie bisher beschrieben ist weiter nichts als eine äußerliche Verhaltensregel. Sie kommt einer Formulierung gefährlich nahe, die anderen auferlegt wird, um ihr Verhalten zu steuern. Wer Freund, Liebhaber, Ehegatte oder Ehegattin ist, der hat dem Partner oder der Partnerin treu zu sein – so zumindest ist die Erwartung, die ausdrückliche oder stillschweigende Regel. Wenn dieser Regel zu vertrauen ist, so kann man jede Sorge wegen der Beständigkeit unserer Beziehung mit einem anderen Menschen fahren lassen mitsamt den Befürchtungen, dass dieser Mensch hinter unserem Rücken weitere Verbindungen knüpfen könnte. Treue ähnelt hier einem Gelübde, das man ablegt, um sicherzustellen, dass von der Verpflichtung nicht abgewichen wird. . . .
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Kapitel 5
Die Tugend der Selbstlosigkeit
21. Juni - 20. Juli
Aristoteles bezeichnete die Tugend als Mittelwert zwischen den Extremen des emotionellen Lebens. Das ist eine nützliche Formulierung insofern, als sie klarstellt, dass Tugend nicht der Inhalt unseres Tuns ist, sondern eine Art, etwas zu tun. Tugend gibt es niemals um der Tugend Willen, sondern sie ist das Anliegen der Seele, alles, egal was wir tun, zu einer spirituellen Angelegenheit zu machen, die aber völlig weltlich bleibt.
So lässt sich von mir zum Beispiel jede Aufgabe, jede Beziehung, sogar jede Idee selbstlos aufnehmen. Wenn ich mich einerseits einfach weggebe, so ist das keine Selbstlosigkeit, sondern ich lasse mich selbst im Stich. Wenn ich mich andererseits nur schütze und ständig sicherstelle, dass ich etwas habe von dem, was ich tue, so ist das Egoismus. Selbstlosigkeit ist der emotionelle Mittelwert dieser Extreme.
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Die Tugend der Selbstlosigkeit
21. Juni - 20. Juli
Aristoteles bezeichnete die Tugend als Mittelwert zwischen den Extremen des emotionellen Lebens. Das ist eine nützliche Formulierung insofern, als sie klarstellt, dass Tugend nicht der Inhalt unseres Tuns ist, sondern eine Art, etwas zu tun. Tugend gibt es niemals um der Tugend Willen, sondern sie ist das Anliegen der Seele, alles, egal was wir tun, zu einer spirituellen Angelegenheit zu machen, die aber völlig weltlich bleibt.
So lässt sich von mir zum Beispiel jede Aufgabe, jede Beziehung, sogar jede Idee selbstlos aufnehmen. Wenn ich mich einerseits einfach weggebe, so ist das keine Selbstlosigkeit, sondern ich lasse mich selbst im Stich. Wenn ich mich andererseits nur schütze und ständig sicherstelle, dass ich etwas habe von dem, was ich tue, so ist das Egoismus. Selbstlosigkeit ist der emotionelle Mittelwert dieser Extreme.
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Kapitel 6
Die Tugend des Mitleids
21. Juli - 20. August
Mitleid ist ein zentraler Aspekt buddhistischer Spiritualität. Daher möchte ich mit einer Nacherzählung der Geschichte beginnen, wie Siddhartha zum Mitleid kam. Das wird uns in die Lage versetzen, eine richtige Verbindung zu knüpfen zwischen dem Mitleid als Tugend und der buddhistischen Auffassung und Praxis desselben. Diese Verbindung zu knüpfen wird nicht leicht sein. Wir werden das Phänomen umkreisen und von verschiedenen Gesichtspunkten aus ansehen müssen, um nur allmählich die Ähnlichkeit und die Unterschiede zu sehen zwischen dem Mitleid der buddhistischen Spiritualität und Mitleid als eine, vielleicht als die zentrale der zwölf Tugenden. Mitleid so, wie es im Buddhismus verstanden und praktiziert wird, darf nicht der Tugend völlig gleichgesetzt werden. Auch ohne die Spiritualität des Buddhismus aufzugreifen, ist die Tugend im alltäglichen Leben zu erfahren.
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Die Tugend des Mitleids
21. Juli - 20. August
Mitleid ist ein zentraler Aspekt buddhistischer Spiritualität. Daher möchte ich mit einer Nacherzählung der Geschichte beginnen, wie Siddhartha zum Mitleid kam. Das wird uns in die Lage versetzen, eine richtige Verbindung zu knüpfen zwischen dem Mitleid als Tugend und der buddhistischen Auffassung und Praxis desselben. Diese Verbindung zu knüpfen wird nicht leicht sein. Wir werden das Phänomen umkreisen und von verschiedenen Gesichtspunkten aus ansehen müssen, um nur allmählich die Ähnlichkeit und die Unterschiede zu sehen zwischen dem Mitleid der buddhistischen Spiritualität und Mitleid als eine, vielleicht als die zentrale der zwölf Tugenden. Mitleid so, wie es im Buddhismus verstanden und praktiziert wird, darf nicht der Tugend völlig gleichgesetzt werden. Auch ohne die Spiritualität des Buddhismus aufzugreifen, ist die Tugend im alltäglichen Leben zu erfahren.
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Kapitel 7
Die Tugend der Höflichkeit
21. August - 20. September
... Im Vergleich zu Mut oder Liebe oder Mitleid wirkt Höflichkeit nahezu trivial. In mancher Hinsicht ist Höflichkeit auch in der Tat recht klein. Es kann durchaus sein, dass gerade diese Eigenschaft, kosmisch unbedeutend zu wirken, die Höflichkeit zu einer der wichtigsten Tugenden macht. Führt sie uns doch in den „kleinen Weg“ ein, in den Weg der kleinen Dinge statt der großen, hehren, erhabenen Vorstellungen. Höflichkeit fügt zum Kreis der Tugenden als Ganzes etwas extrem Wichtiges hinzu: Sie bewahrt unsere Fantasie davor, in die Höhen hinaufzuschweben, die nichts zu tun haben mit unserem Alltagsleben... Es kann unsere Vorstellung der Tugenden von der Illusion der Erhabenheit infiziert werden. Höflichkeit ist die Tugend, welche dieser Illusion einen Riegel vorschiebt und die Tätigkeit der Tugenden ins Herz der kleinsten Handlungen unseres Lebens hineinverlagert.
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Die Tugend der Höflichkeit
21. August - 20. September
... Im Vergleich zu Mut oder Liebe oder Mitleid wirkt Höflichkeit nahezu trivial. In mancher Hinsicht ist Höflichkeit auch in der Tat recht klein. Es kann durchaus sein, dass gerade diese Eigenschaft, kosmisch unbedeutend zu wirken, die Höflichkeit zu einer der wichtigsten Tugenden macht. Führt sie uns doch in den „kleinen Weg“ ein, in den Weg der kleinen Dinge statt der großen, hehren, erhabenen Vorstellungen. Höflichkeit fügt zum Kreis der Tugenden als Ganzes etwas extrem Wichtiges hinzu: Sie bewahrt unsere Fantasie davor, in die Höhen hinaufzuschweben, die nichts zu tun haben mit unserem Alltagsleben... Es kann unsere Vorstellung der Tugenden von der Illusion der Erhabenheit infiziert werden. Höflichkeit ist die Tugend, welche dieser Illusion einen Riegel vorschiebt und die Tätigkeit der Tugenden ins Herz der kleinsten Handlungen unseres Lebens hineinverlagert.
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Kapitel 8
Die Tugend der Gelassenheit
21. September - 20. Oktober
… Angenommen ich wäre bei der Arbeit und hätte jemanden um die Erledigung einer Aufgabe gebeten. Wenn nach drei Tagen sich herausstellt, dass diese Aufgabe mangelhaft ausgeführt wurde, so steigt der Zorn in mir empor. Was würde es mir in diesem Augenblick ermöglichen, die Wucht dieses Zornes zu spüren, ohne überwältigt zu werden und ohne meiner Wut dem Kollegen gegenüber freien Lauf zu lassen? . . .
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Die Tugend der Gelassenheit
21. September - 20. Oktober
… Angenommen ich wäre bei der Arbeit und hätte jemanden um die Erledigung einer Aufgabe gebeten. Wenn nach drei Tagen sich herausstellt, dass diese Aufgabe mangelhaft ausgeführt wurde, so steigt der Zorn in mir empor. Was würde es mir in diesem Augenblick ermöglichen, die Wucht dieses Zornes zu spüren, ohne überwältigt zu werden und ohne meiner Wut dem Kollegen gegenüber freien Lauf zu lassen? . . .
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Kapitel 9
Die Tugend der Geduld
21. Oktober - 20. November
Geduld ist eine Bewusstseinsqualität des Langmuts. Soll diese Bewusstseinsqualität zu einer Verhaltensweise werden, und zwar zu einer, die Geltung hat, so muss sie erst zu einer Gewohnheit der Seele ausgebildet werden. Es kann von uns ausgeführte Handlungen geben, die wie Geduld aussehen, die aber weiter nichts sind, als uns von anderen Menschen eingeimpfte Verhaltensmuster. Solche Verhaltensmuster sind zwar nicht ohne sozialen Wert, aber man bezeichnet sie besser als Manieren denn als Tugenden. Wir wurden wohl von unseren Eltern oder in der Schule, oder in unserer religiösen Erziehung darin unterwiesen, dass Geduld ein guter Usus sei. So wertvoll aber ein solcher Brauch für unseren Umgang mit anderen Menschen sein mag: von der Tugend selbst wäre er nur die äußerste Hülse.
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Die Tugend der Geduld
21. Oktober - 20. November
Geduld ist eine Bewusstseinsqualität des Langmuts. Soll diese Bewusstseinsqualität zu einer Verhaltensweise werden, und zwar zu einer, die Geltung hat, so muss sie erst zu einer Gewohnheit der Seele ausgebildet werden. Es kann von uns ausgeführte Handlungen geben, die wie Geduld aussehen, die aber weiter nichts sind, als uns von anderen Menschen eingeimpfte Verhaltensmuster. Solche Verhaltensmuster sind zwar nicht ohne sozialen Wert, aber man bezeichnet sie besser als Manieren denn als Tugenden. Wir wurden wohl von unseren Eltern oder in der Schule, oder in unserer religiösen Erziehung darin unterwiesen, dass Geduld ein guter Usus sei. So wertvoll aber ein solcher Brauch für unseren Umgang mit anderen Menschen sein mag: von der Tugend selbst wäre er nur die äußerste Hülse.
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Kapitel 10
Die Tugend der Wahrheit
Will man einen Sinn für die Wahrheit als Tugend bekommen, so muss man sich vor jeglicher Auffassung bewahren, dass man die Wahrheit haben oder besitzen könne oder dass es in irgendeiner konkreten Situation möglich sei, die ganze Wahrheit zu Wissen. Bei der Wahrheit als Tugend geht es nicht um jenseitige Aspekte einer diesseitigen Realität, sondern darum, wie Wahrheit innerhalb der Einzelseele lebt und wie sie sich durch die Handlungen dieses Menschen ausdrückt. . .
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Ausdruckbare pdf-Version von Die Tugend der Wahrheit
Die Tugend der Wahrheit
Will man einen Sinn für die Wahrheit als Tugend bekommen, so muss man sich vor jeglicher Auffassung bewahren, dass man die Wahrheit haben oder besitzen könne oder dass es in irgendeiner konkreten Situation möglich sei, die ganze Wahrheit zu Wissen. Bei der Wahrheit als Tugend geht es nicht um jenseitige Aspekte einer diesseitigen Realität, sondern darum, wie Wahrheit innerhalb der Einzelseele lebt und wie sie sich durch die Handlungen dieses Menschen ausdrückt. . .
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Kapitel 11
Die Tugend des Mutes
21. Dezember - 20 Januar
Die Tugend des Mutes ist nicht dasselbe wie heldenhafte Handlungen. Normalerweise werden die zwei – Mut und Heldenhaftigkeit – zusammengeworfen. Heldenhaftigkeit ist aber eine eher äußerliche Bezeichnung, die durch andere Menschen gemacht wird als durch diejenigen, die in diesen Handlungen direkt darinnen stehen. Keiner nennt sich selbst einen Held, es sei denn, er ist in extremem Egoismus verstrickt. Diejenigen, die mutig handeln, sind höchstwahrscheinlich überrascht, wenn sie im Nachhinein als Helden betitelt werden. Es gibt allerdings einen älteren Sinngehalt des Begriffs „Held“: jemand, zu dem man hinaufblickt, weil er schwere Taten vollbracht hat.
Weiterlesen in Die Tugend des Mutes
Ausdruckbare pdf-Version von Die Tugend des Mutes
Die Tugend des Mutes
21. Dezember - 20 Januar
Die Tugend des Mutes ist nicht dasselbe wie heldenhafte Handlungen. Normalerweise werden die zwei – Mut und Heldenhaftigkeit – zusammengeworfen. Heldenhaftigkeit ist aber eine eher äußerliche Bezeichnung, die durch andere Menschen gemacht wird als durch diejenigen, die in diesen Handlungen direkt darinnen stehen. Keiner nennt sich selbst einen Held, es sei denn, er ist in extremem Egoismus verstrickt. Diejenigen, die mutig handeln, sind höchstwahrscheinlich überrascht, wenn sie im Nachhinein als Helden betitelt werden. Es gibt allerdings einen älteren Sinngehalt des Begriffs „Held“: jemand, zu dem man hinaufblickt, weil er schwere Taten vollbracht hat.
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Kapitel 12
Die Tugend des Urteilsvermögens*
21. Januar - 20 Februar
Die Tugend des Urteilsvermögens birgt eine besondere Wichtigkeit für eine Betrachtung aller zwölf Tugenden. Wir können uns das Urteilsvermögen als die „Meta-Tugend“ vorstellen. Mit dem Ausdruck „Meta-Tugend“ meine ich eine umfassende Tugend, die alles untermauert, was ihresgleichen ist. Es ist mir nicht um eine Metaphysik beziehungsweise eine Ontologie der Tugend zu tun; ich möchte lediglich hervorheben, dass die Tugend des Urteilsvermögens über ihren eigenen Charakter hinausgeht. Jede der Tugenden enthält ein besonderes Verhältnis zu dem Urteilsvermögen, welches sowohl eine Tugend für sich als auch der Inbegriff geistiger Tugend ist . . .
Weiterlesen in Die Tugend des Urteilsvermögens
Ausdruckbare pdf-Version von Die Tugend des Urteilsvermögens
*Siehe Bemerkung des Übersetzers.
Die Tugend des Urteilsvermögens*
21. Januar - 20 Februar
Die Tugend des Urteilsvermögens birgt eine besondere Wichtigkeit für eine Betrachtung aller zwölf Tugenden. Wir können uns das Urteilsvermögen als die „Meta-Tugend“ vorstellen. Mit dem Ausdruck „Meta-Tugend“ meine ich eine umfassende Tugend, die alles untermauert, was ihresgleichen ist. Es ist mir nicht um eine Metaphysik beziehungsweise eine Ontologie der Tugend zu tun; ich möchte lediglich hervorheben, dass die Tugend des Urteilsvermögens über ihren eigenen Charakter hinausgeht. Jede der Tugenden enthält ein besonderes Verhältnis zu dem Urteilsvermögen, welches sowohl eine Tugend für sich als auch der Inbegriff geistiger Tugend ist . . .
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*Siehe Bemerkung des Übersetzers.
Kapitel 13
Die Tugend der Liebe
21. Februar - 20. März
Die Liebe umfasst ganz der Menschheit Ziel und Zweck. Insofern ist sie ein unermessliches Thema sowie ein unermessliches Erlebnis. Diese Untersuchung der Liebe als Tugend soll einen kleinen aber wichtigen Aspekt der Liebe herausgreifen und die praktischen Mittel ausführen, die man braucht, um diesen Aspekt zu bündeln und um ihn vollbewusst zu machen. Die Tugend der Liebe hat mit Verliebtheit beziehungsweise dem sich Verlieben nichts zu tun . . .
Weiterlesen in Die Tugend der Liebe
Ausdruckbare pdf-Version von Die Tugend der Liebe
Die Tugend der Liebe
21. Februar - 20. März
Die Liebe umfasst ganz der Menschheit Ziel und Zweck. Insofern ist sie ein unermessliches Thema sowie ein unermessliches Erlebnis. Diese Untersuchung der Liebe als Tugend soll einen kleinen aber wichtigen Aspekt der Liebe herausgreifen und die praktischen Mittel ausführen, die man braucht, um diesen Aspekt zu bündeln und um ihn vollbewusst zu machen. Die Tugend der Liebe hat mit Verliebtheit beziehungsweise dem sich Verlieben nichts zu tun . . .
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Kapitel 14
Der Umgang mit den Tugenden im eigenen Leben
Drei Ansätze gibt es, die Tugenden ins eigene Leben einzubeziehen: den intellektuell-geistigen, den psychologischen, den spirituell-psychologischen. Der erste besteht im Wissen, was die Tugenden sind, im Studieren jeder einzelnen Tugend, im Entdecken, wie man sie meditieren kann, und im Beobachten, wie sie im Leben funktionieren. . .
Der zweite Ansatz beginnt anders. Es werden keine Tugenden beobachtet, sondern wir werden hin und wieder von Lebensumständen in verschiedene Verwirrungen hineingeworfen, die durchaus Lebensphasen sein können, in denen wir zur einen oder anderen Tugend gerufen werden. . .
Der dritte, spirituell-psychologische Ansatz beginnt damit, dass man die Tugenden studiert und bis zu einem gewissen Grad kennt, damit dann, wenn der Lauf des Lebens die entsprechenden Umstände bietet, man die Tugend zur Entfaltung bringen kann.
Weiterlesen in Der Umgang mit den Tugenden im eigenen Leben
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Der Umgang mit den Tugenden im eigenen Leben
Drei Ansätze gibt es, die Tugenden ins eigene Leben einzubeziehen: den intellektuell-geistigen, den psychologischen, den spirituell-psychologischen. Der erste besteht im Wissen, was die Tugenden sind, im Studieren jeder einzelnen Tugend, im Entdecken, wie man sie meditieren kann, und im Beobachten, wie sie im Leben funktionieren. . .
Der zweite Ansatz beginnt anders. Es werden keine Tugenden beobachtet, sondern wir werden hin und wieder von Lebensumständen in verschiedene Verwirrungen hineingeworfen, die durchaus Lebensphasen sein können, in denen wir zur einen oder anderen Tugend gerufen werden. . .
Der dritte, spirituell-psychologische Ansatz beginnt damit, dass man die Tugenden studiert und bis zu einem gewissen Grad kennt, damit dann, wenn der Lauf des Lebens die entsprechenden Umstände bietet, man die Tugend zur Entfaltung bringen kann.
Weiterlesen in Der Umgang mit den Tugenden im eigenen Leben
Ausdruckbare pdf-Version von Der Umgang mit den Tugenden im eigenen Leben
The Power of Soul. Living the Twelve Virtues ist bei Goldenstone Press zu erwerben.