Liebe und die Seele
Der Erde eine Zukunft schaffen
"Die Menschheit ist neuerdings dabei, sich einer neuen Auffassung von Liebe zu nähern: Dem Vermögen, die Liebe als weltgestaltende Kraft zu schaffen.
Übersetzung aus der Einleitung zu
'Liebe und die Seele' Dieses Buch handelt von der Zukunft. Jedoch bin ich kein Futurist. Ebenso wenig ist das, was folgt, eine auf Hellsehen fußende Prophezeiung oder eine aus der Auslegung aktueller Weltumstände hervorgehende Vorhersage, zwecks Erzeugung einer Vision künftiger Zeiten. Horcht man ausschließlich auf die Hellseher bzw. auf die Urheber wissenschaftlicher Vorhersagen, so nimmt sich das, was in Bälde uns bevorsteht, in der Tat arg düster aus. Aber ein bloßes Wissen von der Zukunft, egal welchen Ursprungs es ist, scheint mir aus dem Grunde herzlich wenig wichtig zu sein, weil es unvermeidbar fatalistisch ist. Der Ursprung dieses Fatalismus ist, dass das, was uns bevorsteht, vorwiegend als der eine oder der andere Inhalt gesehen wird. Die einen mögen Naturkatastrophen sehen, die anderen unglaubliche technische Errungenschaften. Egal aber, was vorhergesagt wird: wenn das Hauptaugenmerk auf einem Inhalt überhaupt ruht, so werden die schöpferischen Kräfte der Menschenseele vernachlässigt, zumal als eines der Hauptfaktoren im Erschaffen der Welt. Meinen Schwerpunkt lege ich auf die Zukunft der Seele und auf deren Begegnung mit ihr. Es sind drei wesentliche Eigenschaften, mit denen sich die Psychologien des Seelenlebens bislang nicht befasst haben, die aber das lenken und gestalten, was in diesem Buch vorgebracht wird. Die erste dieser Eigenschaften ist, dass die Seele ein ungeheuer großes Interesse für die Zukunft hat. Die zweite ist, dass sich die Seele nun nicht länger als etwas betrachten lässt, was dem unter der Bewusstseinsoberfläche vor sich Gehenden zuzuordnen ist; betreten wir doch schließlich das Alter des seelischen Bewusstseins. Und die dritte ist, dass sich die Seele nicht darauf beschränken lässt, bloß Niederschlag des menschlichen Bewusstseins zu sein. Solche Einschränkung liefert die äußere Welt den Literalismen der Wissenschaft, der Technik und der Wirtschaft aus, welche – trotz ihrer Vorteile für die Welt – nicht nur das individuelle Seelenleben ausmerzen, sondern auch die Vernichtung der Welt herbeiführen werden, wenn sie sich selbst überlassen bleiben. Weiterlesen in Liebe und die Seele Einleitung |
Übersetzung aus Kapitel 1
'Partei ergreifen für die Welt' Das Feld der Tiefenpsychologie, an die hundert Jahre alt inzwischen, scheint mehr und mehr in die öffentliche Phantasie Einzug zu halten. Der Wert dieses Interesses für Seele ist enorm. Die Menschen sagen damit effektiv, dass sie einen tiefen Drang spüren, die Arbeit an und mit der Seele zu einem zentralen Aspekt ihres Alltagslebens zu machen, dass sie es nicht dabei bewenden lassen wollen, diesen Bereich den professionellen Psychotherapeuten zu überlassen, und dass sie es nicht dulden werden, in einer der Seelenqualitäten entleerten Welt zu leben. Seele-Machen als Forschung Seele ist ein enorm potentes Wort. Es vermag allerlei Interessen magnetartig anzuziehen; diese Interessen stehen aber in einer nur flüchtigen Beziehung zur sorgfältigen Art, in der die Disziplin der Tiefenpsychologie Seele und ihr Reich über die Jahre entwickelt hat. Bei manchen Menschen zieht Seele ein Interesse für religiöse Angelegenheiten an, die aber ignoriert wurden wegen des vorgestellten Verhältnisses der Seele zur institutionalisierten Religion und zur dogmatischen Autorität. Und für andere zieht sie das Interesse für ein Reich des Mysteriums an, für Dinge, die unerklärbar scheinen, die aber dennoch als Lebenswichtig empfunden werden. Für noch andere zieht Seele die Aussicht auf eine entweder physische oder eine psychische Heilung an. Die Pioniere der Tiefenpsychologie waren sich dieser Faktoren mit Sicherheit bewusst, hielten aber nicht nur die religiöse und künstlerische Dimension für extrem wichtig, sondern auch eine zusätzliche: die Wissenschaft. Tiefenpsychologie hat unter anderem als Kernanliegen eine den Verhältnissen der Gegenwart angemessene Zusammenführung der uralten Einheit von Religion, Kunst und Wissenschaft. Das Heilen wurde von diesen Pionieren zwar als Nebenprodukt der Beschäftigung mit dieser Einheit aufgefasst, nicht aber als deren Raison d’Être. Die Urheber und Entwickler der Tiefenpsychologie waren zuallererst Forscher der Seele. Sie wussten, dass sie Forscher sein müssen, weil es im Wesen der Sache liegt, dass ständig Irritationen, Verwirrung, Missverständnis erzeugt werden, welche nur dadurch abzuwenden sind, dass beständige Wachsamkeit der Beobachtung ausgebildet wird. Weiterlesen in Liebe und die Seele K. 1 |
Love and the Soul. Creating a Future for Earth. Bei jedem Online-Buchhandel zu erwerben.