Dichtkunst und Sprache
Bei der Dichtung geht es um den Sprachsinn. Sie ermöglicht dem Menschen eine einzigartige Ausdrucksform. In der Dichtkunst wird die Sprache in den Bereich des Geistes hinaufgehoben, wo sie nicht nur als Worte oder Begriffe, sondern als die reine Tat existiert. Die Sprache wird lebendig und wirklich. Anstatt bloß zu bezeichnen, handelt sie. Die Dichtung beschreibt nicht nur ein inneres, persönliches Gefühl, das man vielleicht hat. Sie beschreibt auch nicht nur, wie wir im Verhältnis zur Welt fühlen. Ein Gedicht ist reine Sprache; es fordert von uns, dass wir es nicht nur durch den Intellekt wahrnehmen, sondern durch den Sprachsinn. Und wer ist es, der spricht? Nicht eigentlich der Dichter, denn der Dichter ist weiter nichts, als das Vehikel für das Gedicht, das für sich existiert. Die Welt ist es, was in der Dichtung spricht, ob es sich um die innere oder die äußere Welt handelt. Die Worte des Dichters verwandeln die stille Stimme der Welt so, dass sie im menschlichen Sinne sprechend und zu einer ausdrucksvollen Geste wird.
In unserem Leben hören wir oft nur den Inhalt dessen, was jemand sagt. Wir können aber in bewussterer Weise auf den Rhythmus, die Pausen, die Zwischenräume aufmerken und können in dem Gesprochenen das Unausgesprochene hören. Um so zuhören zu können, müssen durch unseren ganzen Leib hören, nicht nur durch unsere Ohren; und wir müssen dem lauschen, was der Leib empfängt, nicht nur dem, was der Verstand registriert. Auch können wir nicht nur das reden, was wir denken und fühlen, sondern wir können uns in den Abgrund des Nichtwissens hineinstürzen und dort zulassen, dass die Sprache auf uns zukommt und durch uns spricht. Wir können uns der Metapher, des Gleichnisses, der Analogie weit bewusster sein. Ja wir können sogar durch die Verwendung einer gewöhnlichen Sprache landläufige Sprachmuster durchbrechen, indem wir statt des uns schon Bekannten stets das zu sagen versuchen, was wir nicht wissen.
Der Schoß der Rede ist die Ruhe. Künstlerlisch reden wir nur dann, wenn wir aus dem echten Bedürfnis heraus reden, etwas zu sagen, was jenseits unserer gewöhnlichen Meinungen und Urteile liegt. Wenn dir ein Gedanke kommt, halte ihn zurück, sprich ihn nicht sofort aus, sondern ernähre ihn in der Dunkelheit der heiligen Stille. Dann kann dieser Gedanke wie ein Magnet die Sprache der Welt anziehen. Was gesagt werden muss, braucht Raum, um fruchten zu können. Es geht hier nicht darum, immer Wichtiges zu reden, sondern darum, uns redend mit der Welt vereinen, damit das Sprechen Ausdruck nicht nur unseres Willens ist, sondern des Willens der Welt, des Kosmos, der Seele. Unser kleiner, selbstsüchtiger Egoismus plappert pausenlos fort, ein Hinweis darauf, dass er voller Ängstlichkeit, Beklemmung und Furcht ist. Und unser Sprechen tut weiter nichts, als diese auf andere Menschen zu übertragen. Indem wir künstlerisch sprechend die Welt durch uns reden lassen, verändert unser Sprechen die Welt. Indem wir die Welt durch uns reden lassen, lassen wir uns durch sie verändern.
Bei der Dichtung geht es um den Sprachsinn. Sie ermöglicht dem Menschen eine einzigartige Ausdrucksform. In der Dichtkunst wird die Sprache in den Bereich des Geistes hinaufgehoben, wo sie nicht nur als Worte oder Begriffe, sondern als die reine Tat existiert. Die Sprache wird lebendig und wirklich. Anstatt bloß zu bezeichnen, handelt sie. Die Dichtung beschreibt nicht nur ein inneres, persönliches Gefühl, das man vielleicht hat. Sie beschreibt auch nicht nur, wie wir im Verhältnis zur Welt fühlen. Ein Gedicht ist reine Sprache; es fordert von uns, dass wir es nicht nur durch den Intellekt wahrnehmen, sondern durch den Sprachsinn. Und wer ist es, der spricht? Nicht eigentlich der Dichter, denn der Dichter ist weiter nichts, als das Vehikel für das Gedicht, das für sich existiert. Die Welt ist es, was in der Dichtung spricht, ob es sich um die innere oder die äußere Welt handelt. Die Worte des Dichters verwandeln die stille Stimme der Welt so, dass sie im menschlichen Sinne sprechend und zu einer ausdrucksvollen Geste wird.
In unserem Leben hören wir oft nur den Inhalt dessen, was jemand sagt. Wir können aber in bewussterer Weise auf den Rhythmus, die Pausen, die Zwischenräume aufmerken und können in dem Gesprochenen das Unausgesprochene hören. Um so zuhören zu können, müssen durch unseren ganzen Leib hören, nicht nur durch unsere Ohren; und wir müssen dem lauschen, was der Leib empfängt, nicht nur dem, was der Verstand registriert. Auch können wir nicht nur das reden, was wir denken und fühlen, sondern wir können uns in den Abgrund des Nichtwissens hineinstürzen und dort zulassen, dass die Sprache auf uns zukommt und durch uns spricht. Wir können uns der Metapher, des Gleichnisses, der Analogie weit bewusster sein. Ja wir können sogar durch die Verwendung einer gewöhnlichen Sprache landläufige Sprachmuster durchbrechen, indem wir statt des uns schon Bekannten stets das zu sagen versuchen, was wir nicht wissen.
Der Schoß der Rede ist die Ruhe. Künstlerlisch reden wir nur dann, wenn wir aus dem echten Bedürfnis heraus reden, etwas zu sagen, was jenseits unserer gewöhnlichen Meinungen und Urteile liegt. Wenn dir ein Gedanke kommt, halte ihn zurück, sprich ihn nicht sofort aus, sondern ernähre ihn in der Dunkelheit der heiligen Stille. Dann kann dieser Gedanke wie ein Magnet die Sprache der Welt anziehen. Was gesagt werden muss, braucht Raum, um fruchten zu können. Es geht hier nicht darum, immer Wichtiges zu reden, sondern darum, uns redend mit der Welt vereinen, damit das Sprechen Ausdruck nicht nur unseres Willens ist, sondern des Willens der Welt, des Kosmos, der Seele. Unser kleiner, selbstsüchtiger Egoismus plappert pausenlos fort, ein Hinweis darauf, dass er voller Ängstlichkeit, Beklemmung und Furcht ist. Und unser Sprechen tut weiter nichts, als diese auf andere Menschen zu übertragen. Indem wir künstlerisch sprechend die Welt durch uns reden lassen, verändert unser Sprechen die Welt. Indem wir die Welt durch uns reden lassen, lassen wir uns durch sie verändern.